Kritik am Ärztekongress für Homöopathie 2021

Hier befindet sich das Inhaltsverzeichnis der Themen zum Kongress:

https://2021.homoeopathie-kongress.de/programm-2021/themen-alphabetisch/

Dazu heißt es:

Auch beim Kongress Weimar 2021 ist ein vorurteilsfreies Zusammenwirken von konventioneller Medizin, Homöopathie und Komplementärmedizin unser Anliegen. Hier geht es um den aktuellen Stand von Diagnostik und Therapie bei bestimmten Erkrankungen und das entsprechende homöopathische Behandlungskonzept.

Der Patient steht im Mittelpunkt und wird mit dem für ihn Besten aus den verschiedenen Welten behandelt. Dabei wird immer wieder deutlich, wie gut sich beide Methoden synergetisch ergänzen.

Dies führt uns zur Integrativen Medizin. Definiert als das Miteinander von konventioneller und komplementärer Medizin ist sie der Schlüssel für die moderne Medizin der Zukunft.

https://2021.homoeopathie-kongress.de/programm-2021/kongressthema/

Kommentar:

Wurden in den letzten Jahren teilweise noch Vertreter der Signaturenlehre nach Scholten und Sankaran zum Kongress eingeladen und Raum für die Darstellung ihrer mit Hahnemann nicht vereinbaren Theorien eingeräumt, so ist dieser Rückschritt vor Hahnemann auf den ersten Blick am Programm nicht mehr erkennbar. Das könnte insofern ein erfreulicher Fortschritt sein, wenn diese Signaturnelehren nicht in Form von angeblichen Weiterbildungskursen weiterhin durch den Berliner Verein Homöopathischer Ärzte angeboten würde. Es hat sich also offenbar nicht viel getan.

Wie aus dem Zitat erkennbar ist nunmehr das neue, mit Hahnemann nicht vereinbare Thema, die Vereinbarkeit der Homöopathie mit der Schulmedizin.

Hahnemann hätte sicher nichts gegen die diagnostischen Möglichkeiten der Schulmedizin oder gegen palliative Möglichkeiten der Schulmedizin bei ernsthaften Erkrankungen einzuwenden gehabt.

Er hat sich jedoch stets dagegen gewandt, dass sowohl Schul- als auch Alternativmedizin in Form von Homöopathie synergistisch zur Anwendung kommen.

Eine Heilung nach Hahnemann ist nur durch das simple Prinzip möglich. Die Unterdrückung von Erkrankungen durch Schulmedizin (Contraiusprinzip) ist nach seiner Auffassung nicht als Heilung anzusehen.

Insofern ist das Programm des Kongresses welches Synergien herstellen will aus Hahnemanns Sicht nicht nachvollziehbar.

Besonders zu kritisieren ist jedoch ein anderer Punkt.

Es wurde bereits vor vielen Jahren meinerseits kritisiert, dass die Homöopathie bis heute kein theoretisches Rüstgebäude hat, welches mit der Schulmedizin in Übereinstimmung zu bringen ist.

Das ist eines der Hauptkritikpunkte der Kritikergemeinden (Skeptiker) wie sie heute unter anderem von Frau Grams vertreten werden

Meine Arbeit in den letzten zehn Jahren bestand darin Vorschläge für solche Theorien aufzustellen und zu vertreten. Leider wurden diese Vorschläge nicht einmal zur Vorstellung auf dem Homöopathiekongress zugelassen, sodass es sich bisher um eine Nischendiskussion handelt.

Wer den Anspruch erhebt eine wissenschaftliche Homöopathie betreiben zu wollen muss sich auch die Stimmen der Kritiker anhören. Das ist bis heute nicht geschehen und das Programm des Kongresses weist auch nicht in diese Richtung.

Es wird diesem Anspruch auch deshalb nicht gerecht weil es nicht einmal den Versuch unternimmt eine Diskussion zur Grundlagentheorie der Homöopathie zu beginnen.

Eine Einladung von Frau Grams und meiner Person könnte dafür hilfreich sein.

Aktuelles Thema ist die Covid 19 Diskussion.

Welche Ärzte haben mehr zur Heilung akuter Infektionen beizutragen als Homöopathen?

Dafür reicht es aus meiner Sicht nicht aus eine Fallsammlung vorzustellen.

Wichtig wäre eine handfeste Studie welche belegt inwiefern richtig angewendete klassische Homöopathie nach Hahnemann geeignet, erforderlich und ausreichend ist um diese Erkrankung zu bessern oder zu heilen. Das sollte im Vergleich mit den Schulmedizinischen Möglichkeiten erfolgen.

Dazu ist in dem Kongressprogramm kein Tagesordnungspunkt vorgesehen.

Hier meine eigene Buchempfehlung:

Wissenschaftliche Homöopathie