Die NZZ berichtet über Wissenschaftskritiker:
Eine mancherorts gar nicht so kleine Minderheit stellt Erkenntnisse von Wissenschaftern grundsätzlich infrage. Diese Menschen bezweifeln zum Beispiel kategorisch die Gefährlichkeit des Virus oder die gängigen Mittel zur Eindämmung der Pandemie. An den extremsten Anhängern dieser Weltanschauung prallen Gegenargumente schlicht ab. Manche, die an Covid-19 erkrankt sind, leugnen noch auf dem Totenbett, dass das Virus überhaupt existiert.
Von der in England geborenen Philosophin Susan Haack, die an der University of Miami tätig ist, stammt eine nützliche Liste mit Anzeichen für Szientismus (abgedruckt 2012 in der Fachzeitschrift «Logos and Episteme»). Charakteristisch für diese Denkweise sind demnach sechs Merkmale:
Jemand verwendet den Begriff «Wissenschaft» (oder Ableitungen davon) auf verehrende, preisende Art und Weise.
Jemand übernimmt die Umgangsformen der Naturwissenschaften, ihre äusseren Zeichen, die Fachsprache oder Ähnliches, ohne den eigentlichen Zweck zu berücksichtigen.
Jemand befasst sich übermässig mit der Abgrenzung der «echten» Wissenschaft von Pseudowissenschaft.
Jemand beschäftigt sich übermässig damit, die «wissenschaftliche Methode» zu identifizieren, als gäbe es Alleinstellungsmerkmale. Dabei lassen sich alle Kennzeichen wissenschaftlichen Vorgehens auch in anderen Bereichen antreffen, wenn auch nicht in der gleichen Intensität und Dichte.
Jemand sucht in den Naturwissenschaften nach Antworten auf Fragen, die ausserhalb ihres Kompetenzbereichs liegen.
Jemand leugnet oder verunglimpft die Legitimität oder den Wert anderer Arten von Untersuchungsmethoden jenseits der naturwissenschaftlichen. Jemand leugnet oder verunglimpft den Wert von menschlichen Aktivitäten ausserhalb der Forschung, etwa Dichtung oder Kunst.
Kommentar:
Die Aufzählung erinnert mich erheblich an das Verhalten der selbst ernannten Homöopathieskeptiker.
- Sie befassen sich übermäßig mit der Abgrenzung der Homöopathie von der angeblichen Wissenschaftlichen Medizin.
- Sie meinen die wissenschaftliche Medizin hätte Alleinstellungsmerkmale und wäre damit die einzig wahre Medizin im Sinne der einzig wahren Religion.
- Sie suchen in der wissenschaftlichen Medizin nach Antworten, die sie in der Homöopathie nicht finden können, obwohl sie dabei außerhalb ihres Kompetenzbereiches liegen.
- Sie leugnen und verunglimpfen den Wert von ärztlicher Homöopathie außerhalb der fragwürdigen schulmedizinischen Medizin.
Damit erfüllen sie alle Anforderungen welche die Philosophin Susan Haag als Anzeichen für Szientismus herausgearbeitet hat.
Erstaunlicherweise muss eine Philosophin den Unfug der Homöopathiekritiker und Skeptiker herausarbeiten.
Ich befürchte, dass diese nicht einmal ansatzweise in der Lage sind die Ausführungen von Frau Haag nachzuvollziehen.
Ich mache auf die Seiten von Prof. Walach aufmerksam:
https://harald-walach.de/2022/03/08/praktische-verschwoerungstheorie-2-voraussagen/
Die Ausführungen sind nicht als generelle Impfkritik zu verstehen, sondern eher als vernünftigen Umgang mit Impfungen.