Für Kirchhoff ist das Bewusstsein das große Rätsel der Naturwissenschaft. [1] Solange dieses Rätsel nicht gelöst ist, kommen wir in unserem Verständnis der Welt keinen Schritt weiter. [1] Die Naturwissenschaft klammert die Ganzheit des Menschen, einschließlich seines Bewusstseins, seiner Ich-Haftigkeit und seiner qualitativen Eigenschaften, aus. [1, 2] Der Mensch wird zu einem bloßen Registrierapparat. [1]
- Kirchhoff kritisiert den methodischen Atheismus der Naturwissenschaft. [3] Dieser besagt, dass man zwar privat glauben kann, was man möchte, aber in der wissenschaftlichen Argumentation darf man keine spirituellen, göttlichen oder höheren Bewusstseinsformen einführen. [3] Das würde als unwissenschaftlicher Trick gelten. [3]
- Für Kirchhoff ist das Bewusstsein eine eigene Qualität der Welt, möglicherweise sogar des gesamten Kosmos. [4] Er stellt die Frage, ob das Bewusstsein eine alles durchdringende Qualität ist oder lediglich ein zerebrales Phänomen, eine Konstruktion des Gehirns. [4] Letzteres betrachtet er als Zirkelschluss, da sich das Gehirn in der Welt befindet und gleichzeitig die Welt im Kopf des Menschen existiert. [4, 5]
Um diesen Zirkelschluss zu vermeiden, argumentiert Kirchhoff, müsse man wie Giordano Bruno von der Allgegenwart von Leben und Geist ausgehen. [5] Nur so könne man die Welt verstehen. [5]
- Wenn es keinen Geist in der Welt gäbe, wäre unser eigener Geist unerklärlich. [6] Die Annahme einer kosmischen Harmonie und Ordnung, die implizit auch von vielen Physikern vertreten wird, ist für Kirchhoff ein Axiom, eine notwendige Prämisse. [7] Auch in einem spirituellen Weltbild kommt man nicht um Prämissen herum. [8]
- Kirchhoff stellt klar, dass er selbst auch Prämissen setzt, wie die Existenz von Geist und Seele in der Welt, die er für notwendig hält, um Erkenntnis zu ermöglichen. [9] Diese Prämissen seien aber nicht dogmatisch, sondern dienen dazu, Denkhorizonte zu öffnen und plausible Erklärungen anzubieten. [10]
Letztlich ist für Kirchhoff das Bewusstsein ein integraler Bestandteil eines lebendigen und beseelten Kosmos, in dem der Mensch nicht ein kosmischer Außenseiter ist, sondern Teil eines größeren Ganzen. [11, 12]
Das Video ist hier verlinkt:
https://www.youtube.com/watch?v=tAS_26Wm1SI&t=1806s
Wir beschäftigen uns mit der Annahmen von Herrn Kirchhoff zum Bewusstsein.
- Für Kirchhoff ist das Bewusstsein eine eigene Qualität der Welt, möglicherweise sogar des gesamten Kosmos. [4] Er stellt die Frage, ob das Bewusstsein eine alles durchdringende Qualität ist oder lediglich ein zerebrales Phänomen, eine Konstruktion des Gehirns.
- Die Frage des Bewusstseins wird seit dem Altertum von vielen Philosophen diskutiert. Sie muss jedoch nicht philosophisch sondern phylogenetisch betrachtet werden.
- Wenn man das Phänomen des Bewusstseins allumfassend untersucht, stellt man schnell fest das jede Form von Leben mit Bewusstsein ausgestattet ist.
- Bei den einfachsten Lebewesen muss das Erkennen der Umwelt in irgendeiner, wenn auch vielleicht primitiven Art und Weise, bereits als Leben und damit als Bewusstsein des Lebens anerkannt werden.
- Im Umkehrschluss ergibt sich daraus: Alles was nicht in der Lage ist die Umwelt zu erkennen hat kein Bewusstsein und kann nicht als Leben betrachtet werden im höheren Sinne.
- Im weiteren Sinne kann selbstverständlich die Selbstorganisation der Materie als eine Vorstufe des Lebens angesehen werden wie sie dem Universum zugrunde liegt.
- Daraus ergibt sich bereits die Fehlerhaftigkeit jeder philosophischen Diskussion ob das Bewusstsein notwendig ist für das Erkennen der Wirklichkeit oder ob die Wirklichkeit auch ohne jedes Bewusstsein existiert.
- Die phylogenetische Genese des Bewusstseins ermöglicht erst eine sinnvolle Diskussion über das Wesen des Bewusstseins.
- Diese Diskussion ist bis heute in der Philosophie ausgeblieben
- Daraus ergibt sich, dass der Menschen zwar eine höherer Qualität des Bewusstseins hat, jedoch keinesfalls eine alles durchdringende Qualität, insbesondere keine das gesamte Universum umfassender Qualität und dass sich daraus demzufolge auch keine Fragestellung ergeben kann, ob wir es mit einem freundlichen oder einem unfreundlichen Universum zu tun haben könnten, wie es Herr Kirchhoff Herrn Einstein als Zitat nachsagen möchte. Das Universum zeigt nach den Erkenntnissen der heutigen Physik von Anfang an Formen der Selbstorganisation. Das Bewusstsein tritt in diese Selbstorganisation erst in dem Moment ein wo die Selbstorganisation in der Lage ist durch biologische Strukturen die Umwelt wahrzunehmen. Das kann in einfacher Form bei Einzellern der Fall sein und steigert sich im Laufe der Evolution bis zum Bewusstsein des Menschen. Ein universelles Bewusstsein über den Menschen hinaus wäre bei einem Quantencomputer der bisher nicht existierenden Art denkbar.
- Kurz gefaßt: Ich nehme war und sehe, also bin ich, keiensfalls: Ich denke, also bin ich.