Hahnemann vergleicht in [1] die Ärzte der traditionellen Medizin mit einem Narren, der in das Atelier eines Künstlers eindringt. Der Narr, ohne Kenntnis der Werkzeuge und ihrer Anwendung, greift wahllos nach ihnen und versucht die Kunstwerke zu bearbeiten. Das Ergebnis ist jedoch nicht die Verbesserung der Kunst, sondern ihre Zerstörung. Genauso verhielten sich, laut Hahnemann, die Ärzte seiner Zeit: Sie verordneten Medikamente, deren Wirkungen auf den menschlichen Körper ihnen unbekannt waren. Oft wurden mehrere dieser unbekannten Substanzen in einem Rezept zusammengemischt und dem Zufall überlassen, wie es dem Patienten ergehen möge.
Hahnemann argumentiert, dass ein wahrer Arzt die genaue und vollständige Kenntnis der Medikamente benötigt, um sie zum Heilen einsetzen zu können. Diese Kenntnis erlangt man nur durch sorgfältige Prüfung der reinen, dynamischen Wirkungen der Substanzen auf den gesunden Menschen. Diese, von Hahnemann geforderte, strenge Methodik steht im starken Kontrast zu der damals üblichen Praxis des willkürlichen Verordnens von Medikamenten, die ohne vorherige Prüfung und oft in unverständlichen Mischungen verabreicht wurden.