Zusammenfassung
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Der Text behandelt die Philosophie Arthur Schopenhauers, insbesondere seine Metaphysik des Willens. Er untersucht das Verhältnis von Subjekt und Objekt, wobei das Objekt als „Welt als Vorstellung“ und das Subjekt als der Wille an sich betrachtet werden. Schopenhauer kritisiert Kant und andere Philosophen, indem er den Satz vom Grund als wesentliche Form des Objekts, aber nicht des Verhältnisses von Subjekt und Objekt, beschreibt. Er argumentiert, dass der Wille als Ding an sich die Grundlage aller Erscheinungen ist und sich in verschiedenen Graden der Objektivation manifestiert, von der unorganischen Natur bis zum menschlichen Bewusstsein und der Vernunft. Der Text analysiert auch die Erkenntnissweise der Vernunft und des Verstandes und beleuchtet Phänomene wie Lachen und Irrtum im Kontext dieser Unterscheidung.
Subjekt und Objekt als untrennbare Hälften der Welt als Vorstellung
Der Text erklärt die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt anhand des Konzepts der Welt als Vorstellung. Das Subjekt, das erkennt, und das Objekt, das erkannt wird, bilden die zwei essentiellen und untrennbaren Hälften dieser Welt.
Das Subjekt ist der Träger der Welt, die Bedingung alles Erscheinenden. Es erkennt, wird aber selbst nie erkannt. Es liegt nicht in den Formen des Erkennens, Zeit und Raum, sondern setzt diese voraus.
Das Objekt hingegen ist in Raum und Zeit gegeben, wodurch die Vielheit der Dinge entsteht. Es ist dem Gesetz der Kausalität unterworfen, d.h. es steht in einem notwendigen Verhältnis zu anderen Objekten.
Beide Hälften, Subjekt und Objekt, sind nur durch und für einander von Bedeutung und existieren nur gemeinsam. Wo das Objekt beginnt, hört das Subjekt auf. Diese enge Verbundenheit zeigt sich in den Formen des Objekts – Zeit, Raum und Kausalität – die auch a priori, d.h. vom Subjekt ausgehend, erkannt werden können.
Es ist wichtig zu betonen, dass zwischen Subjekt und Objekt kein Verhältnis von Ursache und Wirkung besteht.
Der Realismus irrt, indem er das Objekt als Ursache der Vorstellung im Subjekt sieht.
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Der Idealismus irrt, indem er das Objekt zur Wirkung des Subjekts erklärt.
Beide Ansätze scheitern, weil sie die Gültigkeit des Satzes vom Grunde fälschlicherweise auf das Subjekt ausdehnen. Zwischen Subjekt und Objekt besteht kein Verhältnis von Grund und Folge, da der Satz vom Grunde nur die Form des Objekts beschreibt. Die Welt als Vorstellung ist real, insofern sie sich als gesetzmäßig verbundene Reihe von Vorstellungen präsentiert, die dem Gesetz der Kausalität folgt. Sie besitzt empirische Realität. Zugleich ist diese Welt aber transcendental ideal, da sie immer durch das Subjekt bedingt ist und ohne dieses nicht existieren kann.
Der Text betont, dass die Frage nach der Realität der Außenwelt auf Missverständnissen beruht:
Falsche Anwendung des Satzes vom Grunde auf die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt.
Verwechselung der Gestalten des Satzes vom Grunde, indem der Grund des Erkennens auf reale Objekte übertragen wird, die nur einen Grund des Werdens haben.
Die sinnliche Anschauung ist frei von Irrtum und Wahrheit, da diese in der Reflexion und im Abstrakten liegen. Die Welt als Vorstellung offenbart sich dem Verstand mit naiver Wahrheit als gesetzmäßig verbundene Reihe von Vorstellungen.
Um die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt besser zu verstehen, ist es hilfreich, den eigenen Leib zu betrachten. Im ersten Buch wird dieser als bloße Vorstellung betrachtet. Im weiteren Verlauf wird aber klar, dass der Leib auch in einer ganz anderen Weise im Bewusstsein vorkommt, nämlich als Wille. Diese doppelte Erkenntnis des Leibes liefert den Schlüssel zum Verständnis des Wesens aller anderen Objekte.
Der Leib ist somit:
Unmittelbares Objekt: Er ist der Ausgangspunkt der Erkenntnis, da seine Veränderungen der Anwendung des Gesetzes der Kausalität vorausgehen.
Objektivität des Willens: Er ist die sichtbare Manifestation des Willens.
Der Wille ist:
Das Ding an sich: Er liegt jenseits der Vorstellung und ist frei von allen ihren Formen, einschließlich Zeit, Raum und Kausalität.
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Die Grundlage des Seins: Er ist das innere Wesen aller Erscheinungen, sowohl in der unorganischen als auch in der organischen Natur.
Durch den Willen lässt sich die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt letztlich auflösen, da er die gemeinsame Wurzel beider Seiten der Welt darstellt.
## Definition: Subjekt und Objekt in Arthur Schopenhauers „Die Welt als Wille und Vorstellung“
Arthur Schopenhauer definiert in seinen Ausführungen das Subjekt als das Erkennende, das selbst nie erkannt werden kann. Es ist der Träger der Welt und die notwendige Bedingung für alles Erscheinende, für jedes Objekt. Das Subjekt befindet sich außerhalb der Formen des Erkennens, wie Zeit und Raum, und ist daher weder der Vielheit noch der Einheit unterworfen.
Jedes erkennende Wesen ist das Subjekt, aber nur insofern es erkennt.
Demgegenüber ist das Objekt das Erkannte. Es existiert nur für das Subjekt und ist in den Formen des Erkennens gefangen, insbesondere in Zeit und Raum, die die Vielheit ermöglichen.
Schopenhauers Beispiel: Der eigene Leib ist aus dieser Perspektive ein Objekt.
Die Welt als Vorstellung besteht aus diesen beiden untrennbaren Hälften: Subjekt und Objekt. Sie bedingen einander und existieren nur durch und füreinander.
Kommentar:
Unsere angeblichen wissenschaftlichen Denker der Neuzeit vergessen regelmäßig und mit großer Inbrunst zu definieren, was sie unter bestimmten Wörtern verstehen wollen, wenn Sie diese in Form eines Begriffes verwenden.
Die Philosophie von Schopenhauer zeichnet sich durch den Bezug auf das Subjekt als das Erkennende aus. Er postuliert dabei wie selbstverständlich, dass das Subjekt als das Erkennende sich selbst nie erkennen könne.
Dem stellt er das Objekt gegenüber welches erkannt werden könnte. Dieses Objekt existiere angeblich nur für das Subjekt und sei in der Form des Erkennens gefangen.
Das sind philosophische Betrachtungsweisen die mit unseren heutigen Erkenntnissen durchaus angezweifelt werden können.
Die Medizin der Gegenwart ist ein Beispiel wie sich das Objekt als das Erkennende durchaus selbst erkennen kann.
Sofern der Gegenspieler, das Objekt nach Schopenhauer, erkannt werden könne bestehen erhebliche Zweifel. Die Gesetze der Natur können möglicherweise in einem gewissen Grade erkannt werden. Was die Gesetze der Natur bewirkt entzieht sich jeder menschlichen Erkenntnis.
Bezug zur Homöopathie:
Nach der hier vertretenen Auffassung sind Heilungsvorgänge im Organismus an quantenphysikalische Vorgänge gebunden. Wie sie im Körper funktionieren ist zwar teilweise bereits erforscht. Dennoch bleibt die Ursache dieser quantenphysikalischen Gesetze jeder menschlichen Erkenntnis verborgen.
Die unlautere Kritik an der Homöopathie mit der Begründung, sie sei stofflich nicht nachvollziehbar, verleugnet die Existenz quantenphysikalischer Vorgänge welche die Lebenskraft darstellen und deren Ursache jeder menschlichen Erkentnis verborgen bleibt.