Wer war der größte Psychologe?

Nietzsche war es (Minute 20,50).

https://www.youtube.com/watch?v=bqkdlN_YfmQ&t=1181s

Mit dieser Aussage von Herrn Kirchhoff werden sich einige Psychologen erheblich auf die Füße getreten fühlen. Das ist gut nachvollziehbar, da sie im Studium Nietzsche niemals als Psychologen vorgestellt bekommen haben und danach nicht einmal Bemühungen unternommen haben ihn zu lesen und zu verstehen.

Wer die Auseinandersetzung mit Religion und Psyche ernst nimmt, kommt um die Lektüre des Herrn Nietzsche nicht herum. Niemand hat die menschliche Natur wie er verstanden und in seinen Schriften auseinandergenommen. Herr Siegmund Freud hätte gut daran getan seine Psychologiestudien mit Nietzsche zu beginnen statt mit der Theorie des Todestriebes dem Zeitgeist zu frönen.

Umso erfreulicher ist es, dass es einen Philosophen der Gegenwart unter uns gibt, der sich tatsächlich traut die psychologische Wahrheit klar zu benennen. Nicht Siegmund Freud, Goethe oder sonst wer ist der Begründer einer modernen Psychologie, sondern Herr Nietzsche und ich darf den Gedanken sogar noch zuspitzen, er war bis heute der einzig Wahre Psychologe.

Das obige Video ist in der Pandemiezeit das Beste, was ich bisher zu diesem Thema hören durfte.

Es bezieht sich zwar nicht auf Homöopathie. Nach dem Homöopathie jedoch in immer mehr Bundesländern von der ärztlichen Weiterbildung gestrichen wird, verläuft ihr Niedergang so wie ich es bereits vor über zehn Jahren prognostizieren musste. Sie hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten von einer Wissenschaft zur Quacksalberei der Hexen, Schamanen und Scharlatane disqualifiziert. Die homöopathischen Ärzte haben dieses schauerliche Spiel der Unwürdigkeit leider bedingungslos mitgespielt und dabei die Grundlagen der Homöopathie, wie sie uns Herr Hahnemann hinterlassen hat bedenkenlos auf den Müll der Geschichte geworfen. Sie haben sich darüber gestellt und meinen ihn mit Klugschwätz entkräften zu können.

Die Homöopathie muss deshalb nicht etwa neu erfunden werden, wie einige auch besonders schlaue Ärzte meinen verkünden zu dürfen. Sie muss einfach auf die Erkenntnisse von Hahnemann aufbauen und in das heutige medizinische Wissen integriert werden. Das Gegenteil geschieht jedoch.

Da dieser Weg bereits großflächig verlassen wurde, ist der Niedergang der Homöopathie weltweit nicht mehr aufzuhalten und wird von der Geisteskrankheit des „build back better“ und der „Neuen Weltordnung“ (sprich der Weltordnung des alten Kommunismus) übertroffen in Form der Sinnlosigkeit und des damit verbundenen Atheismus.

Ich freue mich insofern, dass sich einer der letzten Ärzte bin die die homöopathische Zusatzbezeichnung der Ärztekammer noch erhalten hat und weiter tragen darf.

Diese Bezeichnung für Ärzte abzuschaffen, die sich an Quacksalberei verschrieben haben, die mit Hahnemann nichts mehr gemeinsam hat, ist aus meiner Sicht gut begründet und sollte bis zu einer Neubesinnung der homöopathischen Scharlatanerie auf Hahnemann weiter bestehen.

Es tut mir leid, dass ich für die gegenwärtigen Homöopathiebestrebungen keinen besseren Kommentar abgeben kann.

 

 

Placebodiskussion

Die AHZ hat einen Beitrag heraus gegeben:

Homöopathische Prüfsymptome unter Placebo? Von Michael Teut, Jörn Dahler

Dazu werden diverse Hypothesen aufgestellt, u. a.:

Hypothese 5: Fehlerhafte Durchführung

Natürlich könnten auch fehlerhafte Herstellung, Lagerung oder Verpackung der Verum- oder Placebomedikation sowie fehlerhafte Durchführung, Dokumentation und Auswertung der Daten zu fehlerhaften Ergebnissen führen. In der Realität lässt sich dies nur durch eine optimale Qualitätskontrolle überprüfen. Im Fall unserer Okoubaka-Prüfung gehen wir davon aus, dass durch Auswahl herausragender Kooperationspartner (Hersteller, Prüfapotheke) und die Anwendung von strengen Qualitätskontrollen die Qualität optimal gesichert war.

Diskussion

Das Phänomen „Prüfsymptome unter Placebo“ und die damit verbundene Schwierigkeit, Unterschiede in der Verum- und Placebogruppe nachzuweisen, wirft weitreichende Fragen zur Wirkweise homöopathischer Arzneimittel und zur externen Validität der historischen Arzneimittelprüfungen auf, da die homöopathische Arzneimittelprüfung ein Grundbaustein des therapeutischen Systems darstellt und die Qualität der Prüfungen die Quellen und somit unsere Werkzeuge maßgeblich bestimmen. (AHZ 2013; 258(6): 22-25).

Kommentar:

Hahnemann hat von seinen Schülern verlangt, dass sie ihre homöopathischen Arzneimittel selbst herzustellen haben.

Die Schlussfolgerung der Autoren, das Verlassen auf „herausragende Kooperationspartner“ wäre nach Hahnemann bereits unzulässig.

Das Hauptproblem ist jedoch die Unterscheidung von Placebosymptomen, die auch ohne jedes homöopathische Mittel, alleine durch den Glauben und die Einbildung verursacht werden von den wirklichen Prüfungssymptomen des homöopathischen Mittels zu unterscheiden. Für diese Unterscheidung hilft die Analyse des Beitrages leider nicht wirklich weiter. Auf dieser Basis konnten sich Irrlehren von Scholten und Sankaran in die Homöopathie der Gegenwart einschleichen und dort ihre zerstörerische Wirkung entfalten.

Homöopathie heilt nicht auf der Basis von Aberglauben und Placebosymptomen, sondern auf der Basis der pathologischen Prüfungssymptome. Andernfalls zerstört sie die Gesundheit. Auch das wird gerne von den Vertretern des Aberglaubens übersehen. Der angerichtete Schaden wird dann nicht der Homöopathie zugeschrieben, obwohl er oft genug durch sie entsteht.

Lebensbeendigungsprogramme und KI und deep learning

Das Deutsche Ärzteblatt berichtet:

„In den Zeiten, in denen Patienten mit bipolarer Störung mit einem Statin behandelt wurden, mussten sie seltener wegen Exazerbationen in psychiatrischen Kliniken behandelt werden (adjustierte Hazard Ratio aHR 0,86; 95-%-Konfidenzintervall 0,83-0,89). Das gleiche traf auf Patienten mit Schizophrenie (aHR 0,75; 0,71-0,79) und nichtaffektiven Psychosen zu (aHR 0,80; 0,75-0,85). Während der Behandlung mit Statinen kam es bei Patienten mit bipolaren Störungen seltener zu Selbstverletzungen (aHR 0,76; 0,66-0,86), ein Phänomen, das auch bei Schizophreniepatienten beobachtet wurde (aHR 0,58; 0,45-0,74).

Auch für Kalziumantagonisten wurden in den schwedischen Patientenregistern Hinweise auf günstige Wirkungen gefunden. Patienten mit bipolaren Störungen, die Kalziumantagonisten einnahmen, mussten seltener in psychiatrischen Kliniken behandelt werden (aHRs 0,92; 0,88-0,96), und es kam seltener zu Selbstverletzungen (aHRs 0,81; 0,68-0,95). Ähnliche Auswirkungen wurden für Patienten mit Schizophrenie (aHRs 0,80; 0,74-0,85 beziehungsweise 0,30; 0,18-0,48) und nichtaffektiven Psychosen gefunden (aHRs 0,89; 0,83-0,96 beziehungsweise 0,56; 0,42-0,74).

Die Behandlung mit Metformin (oder anderen Biguaniden) hatte ebenfalls günstige Auswirkungen auf die 3 Erkrankungen. Ein Rückgang der stationären psychiatrischen Aufenthalte wurde für Patienten mit bipolaren Störungen (aHR 0,80; 0,77-0,84), Schizophrenie (aHR 0,73; 0,69-0,77) und nichtaffektiven Psychosen (aHR 0,85; 0,79-0,92) nachgewiesen. Zu weniger Selbstverletzungen kam es bei Patienten mit bipolaren Störungen (aHR 0,73; 0,62-0,84) und Schizophrenie (aHR 0,64 0,48-0,85).

Die Ergebnisse der Studie dürften nicht ausreichen, um psychiatrische Indikationen für die Wirkstoffe zu etablieren. Es gibt aber nach Ansicht von Hayes schon heute gute Gründe für die Verordnung der Medikamente. So hätten praktisch alle männlichen Psychiatriepatienten im Alter von über 60 Jahren kardiovaskuläre Risiken, die den Einsatz von Statinen angezeigt erscheinen lassen.“

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/100271/Statine-Kalziumantagonisten-und-Metformin-koennten-bei-psychiatrischen-Erkrankungen-helfen

Kommentar:

Hier werden drei Medikamente vorgestellt, die sich günstig auf psychiatrische Erkrankung auswirken.

Wir wissen von den Lebensbeendigungsprogrammen, dass sie sich nur wenig von homöopathischen Mitteln beeinflussen lassen. Aussichtsreicher sind pharmakologisch Präparate, die ihre günstige Wirkung bereits durch klinische Studien belegt haben.

Am unproblematischsten durften die Statine sein. Die wirken sich günstig auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus. Der Zusammenhang mit den psychiatrischen Erkrankungen ist insofern interessant, als diese bereits als eine Spezialform von Ungleichgewichten im Organismus anzusehen sein dürften, die mit den Lebensbeendigungsprogrammen gesteuert werden. Freud verwendete den Begriff der des Todestriebes. Da sich jedoch ein Gleichgewicht handelt, welches keinesfalls triebhaft auf ein Ziel hingerichtet ist, sondern genetisch vom Anbeginn des Lebens als Gleichgewicht den Fortschritt und die Beendigung des Lebens regelt, kann schlecht einseitig von einem Todestrieb gesprochen werden, auch nicht wenn man Eros als Gegentrieb etablieren will. Das Leben ist auf alle Elemente des Lebens ausgerichtet, nicht lediglich auf die Fortpflanzung (Stoffwechsel, Anpassung an die Umwelt und Reproduktion).

Die drei Präparategruppen sollten in diesem Zusammenhang weiter beobachtet werden und könnten im Zusammenhang mit der KI (künstlichen Intelligenz und deep learning) für weitergehende Erkenntnisse sorgen.

Die «Teufelsaustreiber»

Die NZZ berichtet einen Kriminalfall 1966, dennoch von höchster Aktualität:

„Vor dem Geschworenengericht am Hirschengraben müssen sich sechs Mitglieder einer im Schatten des Katholizismus wuchernden Sekte verantworten. Sie haben im idyllischen Ringwil, einem Weiler Hinwils im Zürcher Oberland, im Frühling 1966 die 17-jährige Bernadette Hasler so lange misshandelt, bis ihr Herzschlag stoppte. Ihre Begründung für das Martyrium des Mädchens: «Gott hat es so gewollt!»“

https://www.nzz.ch/schweiz/die-teufelsaustreiber-von-ringwil-ld.1455099

Kommentar:

Wir kennen von Sigmund Freud die Theorie des Todestriebes. Er vertrat die Auffassung, dass es neben diversen anderen Trieben auch einen Trieb zur Beendigung des Lebens geben müsse.

Aus den Beobachtungen der letzten Jahre wissen wir, dass es zwar keinen Todestrieb gibt aber Lebensbeendigungsprogramme, welche von der Evolution mitgegeben wurden um das Leben gesetzmäßig in einem relativ engen begrenzten Zeitraum zu beenden. Diese stehen im Gleichgewicht zu den Lebensaufbauprogrammen.

An dem oben berichteten Kriminalfall sehen wir wie sich Hass religiös motivierter und standardisierter selbst ernannter Glaubensverkünder gegen andere Menschen richtet. Im konkreten Fall wurde eine 17-jährige junge Frau in einem religiös motivierten waren so lange misshandelt bis sie starb.

In Deutschland sterben jedoch auch genügend Kinder ohne religiös motivierten waren, einfach in dem sie von den Eltern misshandelt werden.

Dieses Handeln beweist den Hass der der Täter gegen ihre Opfer.

Im vorgestellten Kriminalfall wurden von den Beteiligten die eigenen Hassgefühle offensichtlich gegen das anscheinend wehrlose 17-jährige Opfer gerichtet.

Anmerkung: Die Ausüfhrungen sind als Diskussionsgrundlage für Ärzte gedacht und dienen nicht der Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung.

Der Glaube des Homöopathen bei Kent

Herr Kent ging davon aus, dass nur ein gläubiger Mensch Homöopath werden könne. Ich habe vorangehenden Beitrag bereits darauf aufmerksam gemacht, dass die Heilung chronischer Krankheiten ein Eingriff in das Geschehen der Evolution ist und damit dem alten Mann mit dem weißen Bart in das Handwerk pfuscht.

Man kann deshalb die Auffassung vertreten es stehe dem Menschen nicht zu Gottes Werk zu boykottieren.

In der Tat kommt aus katholischen Kreisen regelmäßig Kritik an der Homöopathie, die darin eine Art Hexerei sehen wollen.

Damit sind wir bereits mitten in den Grundfragen jeder Religion angelangt.

Wer Medizin und noch mehr die Menschwerdung als das Ergebnis chemischer Reaktionen ansieht wird weder das Wesen der Lebenskraft noch das der Lebensbeendigungsprogramme verstehen können.

Wenn ich Medizin und die Menschwerdung jedoch als eine Fortsetzung des Werkes Gottes ansehe wird die Auffassung von Herrn Kent verständlich.

Richtige Homöopathie ist die Fortsetzung des Werkes Gottes ohne Hexerei und übersinnlichen Unfug oder sonstiger Heilslehren.

Wer dabei die Heilslehren der Religion beiseite schiebt, Medizin nicht als Nächstenliebe begreift, sondern als Gelderwerbsquelle und dabei möglicherweise sogar noch mit betrügerischen Mitteln arbeitet, der ist als Fortsetzer der Werke Gottes nicht geeignet, sondern eher Vertreter des Faustischen Alltagsmenschen in Mitteleuropa, wie er uns bereits in der Schule nahe gelegt wird.

Wer wissen möchte was Nächstenliebe ist, der sollte zum Sikhtempel nach Delhi fahren und sich die Speisung der Zehntausenden ansehen.

Die Ursünde bei Kent

Die Skeptiker erklären Kent wie folgt:

„Kent war ein gläubiger Mensch. Nach dem Tod seiner zweiten Frau befasste er sich mit dem schwedischen Naturwissenschaftler und Mystiker Swedenborg.[7] Swedenborg hatte nach einem Erweckungserlebnis geäußert, „Gott“ habe ihm mitgeteilt, er solle eine neue Kirche gründen, wie es in der Apokalypse des Johannes verheißen sei. In der homöopathischen Literatur beschäftigen sich viele Schriften mit dem Einfluss Swedenborgs auf Kent und damit auf die Homöopathie.[7][8][9][10] Kent war der Ansicht, Homöopathie und Glaube seien nicht zu trennen[B 6] und ging davon aus, nur ein gläubiger Mensch könne Homöopath werden.[B 7][6] Gesundheit und Krankheit waren für Kent eine Frage der Moral.[B 8][B 9][B 10] Den Ursprung aller Erkrankungen, die durch „Psora“ ausgelöst wurden[B 11] (lt. Kent ca. 85%), gehe auf den Sündenfall im Paradies zurück:

Hier sei nur gesagt, dass sie [Anm: die Psora] zusammenhängt mit dem ersten großen Fehltritt des Menschen, der Ursünde, welche die erste Krankheit des Menschen gewesen ist, ich verstehe darunter die geistige Aberration, diesen Primärzustand, der der gesamten menschlichen Rasse die Anfälligkeit für die Psora einbrachte und welche ihrerseits die Grundlage für alle weiteren Krankheiten gab.[11]

Nach Kents Ansicht ist jeder Mensch von Geburt an krank und die Homöopathie dient dazu, ihn gesund zu machen.[B 12][B 13][B 14][B 15]

http://www.homöopedia.eu/index.php/Artikel:James_Tyler_Kent

Kommentar:

An den Äußerungen des Herrn Kent zur angeblichen Ursünde, wie sie von den Kirchen auch in der Gegenwart zum Teil noch gepredigt werden, sieht man deutlich, dass er sich nicht von den religiös philosophischen Vorstellung seiner Zeit befreien konnte.

Richtig ist die Auffassung von Herrn Kent, dass jeder Mensch von Geburt an krank ist und die Homöopathie dazu dient ihn gesund zu machen. Das bedarf jedoch einer Erläuterung. Hahnemann sprach von einer schlummernden Psora. Das meint, eine chronische Krankheit tritt in Abhängigkeit vom Lebensalter plötzlich hervor, die vorher nicht ansatzweise zu erkennen war.

Das ist jedoch ganz typisch für alle chronischen Krankheiten.

Nichts zu tun hat das hingegen mit einer angeblichen Ursünde. Die chronischen Krankheiten haben nur einen Sinn wenn sie evolutionsbiologisch als Lebensbeendigungsprogramme angesehen werden. Dann dienen sie zur Begrenzung der Lebensspanne und zum Räumen von Ressourcen für die Nachfahren.

Wer sich gegen die chronischen Krankheiten stellt und versucht sie zu heilen stellt sich gegen die evolutionären Lebensbeendigungsprogramme und damit letztlich auch gegen Gott, egal was darunter verstanden werden soll.

So weit ging Herr Kent jedoch nicht. Er war der Auffassung man könne diese Lebensbeendigungsprogramme homöopathisch heilen. Die relativ kurze Lebensspanne, die er selbst hatte, wurde durch seine eigene Homöopathie offenbar nicht unbedingt verlängert. Er wurde nach den obigen Ausführungen 67 Jahre alt (geb. 31. März 1849, verst. am 06. Juni 1916). Wenn Homöopathie in der Lage wäre Lebensbeendigungsprogramme erfolgreich abzuschalten, würde ich ein Leben mit einer Länge von mehr als 140 Jahren erwarten.

Das ist bis heute nirgendwo glaubwürdig überliefert. Bis wir dieses Ziel erreicht haben müssen wir zuerst davon ausgehen, dass die genetische Programmierung sehr stabil ist und nicht durch Homöopathie oder sonstige Behandlung wesentlich verlängert werden kann.

Da die Lebensspanne keine feststehende Größe ist sondern von verschiedensten Faktoren abhängig ist, die wir zum Teil auch selbst beeinflussen können, sollte mit Homöopathie jedoch zumindestens der obere Durchschnitt des Lebensalter von bis zu 90 Jahren erreicht werden.

Davon sind die Anhänger der Kant’schen Homöopathie jedoch auch weit entfernt.

Vom Endzweck des Menschseins bei Kant

Kant schreibt:

Von dem Menschen nun (und so jedem vernünftigen Wesen in der Welt), als einem moralischen Wesen, kann nicht weiter gefragt werden: wozu (quem in finem) er existiere. Sein Dasein hat den höchsten Zweck selbst in sich, dem, so viel er vermag, er die ganze Natur unterwerfen kann, wenigstens welchem zuwider er sich keinem Einflusse der Natur unterworfen halten darf. – Wenn nun Dinge der Welt, als ihrer Existenz nach abhängige Wesen, einer nach Zwecken handelnden obersten Ursache bedürfen, so ist der Mensch der Schöpfung Endzweck; denn ohne diesen wäre die Kette der einander untergeordneten Zwecke nicht vollständig gegründet; und nur im Menschen, aber auch in diesem nur als Subjekte der Moralität, ist die unbedingte Gesetzgebung in Ansehung der Zwecke anzutreffen, welche ihn also allein fähig macht, ein Endzweck zu sein, dem die ganze Natur teleologisch untergeordnet ist.32

[Kant: Kritik der Urteilskraft. DB Sonderband: Die digitale Bibliothek der Philosophie, S. 29118

(vgl. Kant-W Bd. 10, S. 394-395)]

 

Kommentar:

Hahnemann hat bewusst abgelehnt über medizinische Sachverhalte zu spekulieren und ein philosophisches Gebäude dafür zu errichten.

Wie wir in den chronischen Krankheiten bei Hahnemann sehen, kam auch er nicht umhin eine Theorie der chronischen Krankheiten aufzustellen. Das wurde von nachfolgenden Homöopathen als Einladung aufgefasst wildeste philosophische Spekulationen zur Homöopathie aufzustellen, die jeglicher nachprüfbarer Grundlage entbehren.

Ich möchte deshalb in dieser Betrachtung auf die Elementarebene zurückkommen. Ganz ohne elementare Betrachtung zum Menschsein und den Krankheiten wird eine Medizin nicht in der Lage sein Krankheiten zu erkennen zu behandeln und zu heilen.

Die Philosophen haben sich seit Menschheitgedenken bemüht eine Theorie vom Sinn des Lebens aufzustellen.

Kant macht dazu eine klare Ansage: Beim Menschen könne nicht hinterfragt werden wozu er überhaupt existiere. Anders formuliert heißt es das menschliche Dasein hat von vornherein keine Sinn und keinen Zweck an sich.

Um den Glauben an einen Sinn im menschlichen Dasein doch noch zu retten greift Herr Kant zu einer Form der Intellektuellen Selbstüberlistung mit Rückfrageverbot. Er postuliert frisch und fröhlich, wenn schon der Mensch einer nach Zwecken handelnden obersten Ursache bedürfe, so sei der Mensch bereits der Endzweck der Schöpfung.

Damit sind wir jedoch bereits wieder bei den biblischen Glaubensaussagen gelandet, ohne dass Herr Kant diese Glaubensaussage auch als solche kennzeichnen würde.

Wohin diese Art der Frömmigkeit führt, sehen wir im Goethespruch:

Engel
Gerettet ist das edle Glied
Der Geisterwelt vom Bösen,
Wer immer strebend sich bemüht,
Den können wir erlösen.
Und hat an ihm die Liebe gar
Von oben teilgenommen,
Begegnet ihm die selige Schar
Mit herzlichem Willkommen.

Vielleicht gibt es auch Erlösung ohne sinnloses Treiben ohne Unterlass?

Wir können uns sparen Jahrtausende alte philosophische Werke zu studieren. Der letzte Sinn des Menschseins wird von keinem Philosophen ernsthaft behauptet. Herr Hahnemann tat gut daran sich nicht an diesen wilden Spekulationen ohne Sinn und Verstand zu beteiligen.

Auch modernen Homöopathen täten besser  daran sich von esoterischen Spinnereien der Neuzeit fernzuhalten.